Hugendubel startet Hörbuch-Abo +++ Mindestlohn steigt +++ Mentoring-Programm für Frauen
Shownotes
Buchhandel Die Buchkette Hugendubel reagiert auf den Boom im Hörbuch-Bereich – und bietet jetzt ein Hörbuch-Abo an. Dabei positioniert sich Hugendubel ähnlich wie Audible. Nutzer:innen erwerben Hörbücher dauerhaft über ein Guthabenmodell – sie können die Hörbücher also auch nach Abo-Ende nutzen. Rund 150.000 Titel sind im Angebot, darunter auch fremdsprachige Hörbücher. Aufs Handy kommen die Hörbücher über die Tolino-App. Beim Preis gibt's direkt mal eine Kampfansage an Mitbewerber wie BookBeat und Audible: Das Abo kostet keine 8 Euro im Monat, dafür gibt's ein oder 2 Audiobooks, je nach Preis des Hörbuchs im Shop. Zu den Konditionen für Verlage sind noch keine Informationen bekannt. Der globale Hörbuchmarkt soll nach Analysen von Bookwire jedes Jahr um 25 Prozent wachsen.
Nach zähen Verhandlungen hat die Mindestlohnkommission eine Anhebung des Mindestlohns beschlossen, und zwar in zwei Stufen. Ab Januar 2026 steigt der Mindestlohn zunächst auf 13,90 Euro, ein Jahr später dann auf 14,60 Euro. Die Erhöhung betrifft rund sechs Millionen Beschäftigte in Deutschland. Vollzeitbeschäftigte im Mindestlohnbereich haben ab rund 190 Euro brutto mehr im Monat, ab 2027 dann etwa 310 Euro zusätzlich im Vergleich zu heute. Das Ergebnis wurde wenig überraschend mit gemischten Gefühlen aufgenommen: Die Gewerkschaften lobten die geplante Erhöhung, manche Arbeitgeber hingegen fürchten, dass sie künftig Stellen streichen müssen.
Zum achten Mal hat der Deutsche Kulturrat ein bundesweites Mentoring-Programm für Künstlerinnen und Frauen in der Kreativwirtschaft ausgeschrieben. Interessentinnen können sich bis zum 14. Juli bewerben. Das Ziel: Langfristig sollen mehr Frauen an den Schaltstellen von Kultureinrichtungen und Chefetagen vertreten sein. In größeren Verlagen sind die Top-Jobs zu fast 70 Prozent in Männerhand, trotz leichter Verbesserungen in den letzten Jahren. Die Voraussetzungen beim Mentoring-Programm des Kulturrats für Bewerberinnen: • Sie sind mindestens zehn Jahre berufstätig • Sie haben schon anspruchsvolle Berufsstationen absolviert oder Auszeichnungen vorzuweisen • Sie streben eine Leitungsfunktion an, oder sind bereits in einer Leitungsfunktion tätig und haben den nächsten Schritt im Blick In der Buchbranche gibt's noch mehr Mentoringprogramme, z.B. von den BücherFrauen und der Genossenschaft ZoraLit, für den Branchennachwuchs gibt es Programme vom Börsenverein und von den Jungen Verlags- und Medienmenschen.
A propos Young Professionals: Am 1. Juli öffnet die Wahlkabine beim Börsenblatt Young Excellence Award. 10 Young Professionals aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nominiert, davon 7 übrigens aus dem Buchhandel. Die 10 Nominierten könnt ihr im Livestream auf YouTube kennenlernen, außerdem gibt's ausführliche Porträts auf boersenblatt.net. Wer den #yeaward in diesem Jahr erhält, wird wieder per Publikumswahl entschieden.
Börsenverein Der Pride Month geht zwar langsam zu Ende, die Vielfalt kann im Buchhandel weiterhin gefeiert werden. Dazu lädt eine Aktion des Börsenvereins in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse und der Queer Media Society ein. Die steht unter dem Motto „Bücher sind bunt.“ ein. Für Verlage und Buchhandlungen gibt's eine Liste mit Buchtipps der Queer Media Society auf VLBtix und auf der Seite des Börsenvereins das Logo der Aktion kann das Logo in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden – für den Einsatz auf Social Media bis hin zu Plakaten. Die Auslieferungen Runge und Libri haben in ihren Bücherwannen Postkarten in Buchhandlungen befördert.
**Kurz notiert **Im Rahmen der PEN-Jahrestagung haben rund 2.200 Kinder aus 74 Nationen im Darmstädter Merck Stadion am Böllenfalltor an einer Lesung von Autor Stefan Gemmel teilgenommen. Damit wurde das Ziel erreicht: Einen neuen offiziellen Weltrekord aufzustellen. Gemmel hält bereits einen Rekord für 82 Lesungen in nur 13 Tagen und eine Lesung vor 5.500 Kindern. Mehr als 550.000 Schüler:innen haben beim 66. Vorlesewettbewerb mitgemacht: In der letzten Runde hat am 25. Juni Ayla Uluçam aus Berlin gewonnen. Das Börsenblatt war beim großen Finale dabei. Eine Reportage gibt's auf boersenblatt.net.
Der Bundeskulturetat soll wachsen. Das hat das Bundeskabinett vergangene Woche beschlossen. 2,25 Milliarden Euro sind dieses Jahr demnach für Kultur vorgesehen. Das sind 50 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Genau diese Summe soll zusätzlich aber in Bauvorhaben fließen, nicht etwa in die Buchbranche. Ob auch das Parlament den Haushaltsentwurf so absegnet oder ob noch gekürzt wird, ist noch offen. Wenn's um den Einkauf geht, erhalten kleinere Buchhandlungen oft deutlich schlechtere Konditionen als große Ketten oder Onlineplattformen, Stichwort: Werbekostenzuschuss. Der Katapult-Verlag bietet seit drei Monaten allen Buchhandlungen einen Rabatt in Höhe von 50 Prozent – und zwar unabhängig von ihrer Größe. Im Börsenblatt berichtet Gründer Benjamin Fredrich von seiner Motivation und seinen Erfahrungen. Manche Literaturpreise haben es in sich: Am 17. Juni hat Ulli Lust mit ihrem Sachcomic "Die Frau als Mensch" den Deutschen Sachbuchpreis 2025 gewonnen. Das hat den Verkauf angekurbelt, wie Reprodukt-Verleger Dirk Rehm im Kurz-Interview mit dem Börsenblatt berichtet. Binnen einer Woche nach der Preisgala hat der Verlag 9.000 Exemplare verkauft und musste nachdrucken. "Die Philippinen legen die Latte sehr hoch" – mit diesen Worten hat der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, die Präsentation des diesjährigen Ehrengastprogramm eingeläutet. Das Motto lautet "Fantasie beseelt die Luft. Im Oktober präsentiert sich das Gastland mit 100 Autor:innen und 50 Künstler:innen. Im Zentrum stehen Themen wie Kolonialismus, Climate Fiction und gesellschaftlicher Wandel. Wie sieht der Ehrengast-Pavillon aus? Der ist gestaltet wie eine von Inseln durchzogene Lichtung und soll Raum bieten für Performances und Begegnungen.
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