Trump verklagt Penguin Random House ++ Programm der Frankfurter Buchmesse ++ Shortlist des Deutschen Buchpreises
Shownotes
- Trump verklagt Penguin Random House
- Programm der Frankfurter Buchmesse
- Shortlist des Deutschen Buchpreises
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zur Nachlese. Ich bin Jule Heer und heute haben wir eine besonders brisante Ausgabe für euch. Donald Trump verklagt Penguin Random House – und fordert 13 Milliarden Euro. Das ist unser Titelthema. Außerdem: Die Frankfurter Buchmesse zeigt ihr neues Programm. Wir schauen auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Und Thalia plant einen spektakulären Flagship-Store in Berlin. Dazu kompakte News aus der Branche. Bleibt dran!
00:00:40: 13 Milliarden Euro. Das ist die Summe, die Donald Trump von Penguin Random House und der New York Times fordert. Die Klage hat er vor einem Bezirksgericht in Florida eingereicht. Der Vorwurf: Verleumdung. Worum geht es? Um das Buch „Lucky Loser" – erschienen 2024. Die New York Times-Journalisten Susanne Craig und Russ Buettner haben dafür tief gegraben. Sie sprachen mit Insidern. Sie bekamen Einblick in Finanz- und Steuerunterlagen der Trump-Familie. Ihr Fazit? Trumps Erfolgsgeschichte sieht anders aus als erzählt. Trump behauptet seit Jahren: Er hat allein ein milliardenschweres Imperium erschaffen. Das Buch zeichnet ein anderes Bild. Viele Pleiten. Viele Bankrotte. Und das Vermögen von Trumps Vater? Verschleudert, so die Autoren. Die Reaktion von Penguin Random House? Eindeutig. Eine Sprecherin sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: Die Klage sei unbegründet. Wörtlich: „Penguin Random House steht hinter dem Buch und seinen Autoren und wird auch weiterhin die Werte des Ersten Verfassungszusatzes [der USA] hochhalten, die für unsere Rolle als Buchverlag von grundlegender Bedeutung sind." Trump verklagt übrigens nicht nur den Verlag. Auch die New York Times steht auf der Liste. Ebenso die beiden Hauptautoren Craig und Buettner. Plus zwei weitere Times-Journalisten. Und Deutschland? „Lucky Loser" gibt es seit September 2024 auch auf Deutsch – im Gutkind Verlag, der zu Bonnier gehört. Das Thema ist also auch bei uns angekommen. Was bedeutet das für die Branche? Juristisch wird es dauern. Solche Verfahren ziehen sich hin. Aber die Wirkung ist sofort da: Das Buch steht wieder im Rampenlicht. Und die großen Fragen auch: Pressefreiheit, Autorenschutz, die Rolle der Verlage in politischen Debatten. Wir bleiben an der Geschichte dran!
00:02:23: Frankfurter Buchmesse: Neue Bühnen, große Namen, starkes Programm Vier Wochen noch. Dann startet die Frankfurter Buchmesse. Das Programm steht – und es hat einige Überraschungen. Neu dabei: Eine richtige Eröffnungsfeier. Das gab es so noch nicht. Außerdem das Format „Frankfurt Calling – Perspectives on Culture and Politics". Politisch wird es auf der neu eingerichteten Centre Stage in Halle 4.1. Die Themen? Die Kriege in Gaza und der Ukraine. Autoritarismus. Und KI – was macht sie mit Gesellschaft und Arbeitswelt? Hochkarätige internationale Gäste sind angekündigt. Aber auch die Fans kommen nicht zu kurz. Die Halle 1.2 und die riesige Festhalle werden zur Community-Zentrale. 5.600 Quadratmeter für Fan-Events und Begegnungen. Im neuen, größeren „Meet the Author"-Bereich treten Stars wie Cassandra Clare, Bianca Iosivoni und Mercedes Ron auf. Messesprecher Torsten Casimir hat es so formuliert: „Dort wird signiert, bis der Arzt kommt und die Sehnenscheidenentzündung behandelt." Schönes Bild, oder? Samstag, 18. Oktober: TikTok Book-Awards. Social Reading und digitale Literaturkultur bekommen ihre eigene Bühne. Kinder- und Jugendliteratur steht am 15. Oktober im Fokus – mit der Frankfurt Kids Conference. Und dann gibt es noch ein Experiment: die „Silent Hörbuch-Disco". Kopfhörer auf, verschiedene Genres hören. Erkennbar durch farbige Leuchtsignale. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber es bringt Ruhe in den Trubel – und macht Hörbücher auf eine neue Art erlebbar. Deutscher Buchpreis 2025: Diese sechs Bücher stehen im Finale Die Shortlist ist da. Sechs Romane kämpfen um den Deutschen Buchpreis 2025: Dorothee Elmiger mit „Die Holländerinnen" aus dem Carl Hanser Verlag. Kaleb Erdmann mit „Die Ausweichschule" von park x ullstein. Jehona Kicaj mit „ë" vom Wallstein Verlag. Thomas Melle mit „Haus zur Sonne" von Kiepenheuer & Witsch. Fiona Sironic mit „Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft" vom Ecco Verlag. Und Christine Wunnicke mit „Wachs" vom Berenberg Verlag. Wer gewinnt? Das erfahren wir am 13. Oktober. Live zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse. Bis dahin bleibt alles streng geheim. Übrigens: Die Börsenblatt-Leser haben auch eine Shortlist erstellt. Die sieht etwas anders aus als die Liste der Jury. Den Link findet ihr in den Shownotes. Noch mehr Preise: Für den Bayern 2-Publikumspreis könnt ihr ab sofort auf bayern2.de abstimmen. Fünf Titel stehen zur Wahl. Und der Nachwuchspreis „Buntspecht" für Bilderbuchillustration sucht das beste unveröffentlichte Bilderbuchprojekt. 2.000 Euro Preisgeld gibt es – plus eine Ausstellung.
00:05:04: Buchhandel: Thalia plant Mega-Store in Berlin 1.800 Quadratmeter. Drei Verkaufsebenen. Toplage an der Tauentzienstraße, direkt gegenüber der Gedächtniskirche. Thalia plant für Frühjahr 2026 einen Flagship-Store in Berlin – und der hat es in sich. Eine große Event-Bühne wird dabei sein. Ein Café mit 50 Sitzplätzen. Neben Büchern gibt es prominent Spielwaren. Johannes Brancke, Vertriebsdirektor bei Thalia, sagt: „Unsere künftige Thalia Buchhandlung an der Tauentzienstraße 13 wird einer unserer größten und wichtigsten Standorte mit überregionaler Strahlkraft." Verlage: De Gruyter wird Teil der utb-Verlagskooperation. Ab 2026 erscheinen etwa zehn Studienbücher pro Jahr unter der Marke utb. Damit sind dann 21 wissenschaftliche Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei. Und: Der oekom verlag stellt sich neu auf. Zum 1. Oktober wechselt er zur Vertriebskooperation forum independent. Der Fokus liegt künftig auf Sach- und Fachbuch. Ratgeber gehören dann weitestgehend der Vergangenheit an. Börsenverein: Klaus Gravemann legt seinen letzten Finanzbericht als Schatzmeister vor. Wie die Kassenlage aussieht und welche Tipps er seiner Nachfolge gibt – das könnt ihr im Börsenblatt-Interview nachlesen. Präsentiert wird der Bericht auf der digitalen Hauptversammlung am 30. September. Dort wird auch ein neuer Vorstand gewählt. Außerdem haben letzte Woche die Fachgruppen getagt: Verlage, Zwischenbuchhandel, Buchhandel. Unsere Redaktion war vor für euch dabei. Nachberichte findet ihr auf boersenblatt.net. Kurz notiert Diese Termine stehen an: 25. September: „Hallo HamBUCH!" Die Elbautoren und das Kinderbuchhaus laden zum Branchentreff. Neuerscheinungen im Kinder- und Jugendbuch stehen im Fokus. Gast aus Wien: der Verlag Edition 5Haus. Am 27-September wird der Manga Day in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz gefeiert. 28 Leseproben werden gratis verteilt. 1.200 Comic- und Buchhandlungen sowie Bibliotheken machen mit. Der Rowohlt Verlag lädt am 6. Dezember zu: „Jingle Books – die besten Bücher zum Fest" ins eigene Verlagshaus. Mit dabei sind Caroline Wahl, David Safier, Jojo Moyes. Moderation: Tina Lurz und Bookstagramer Johannes Bullinger. Live-Tickets: 49 Euro. Der Livestream ist kostenlos. Zum Schluss Das war die Nachlese für heute. Eine Klage, die es in sich hat. Eine Messe, die sich neu erfindet. Und Bücher, die um den wichtigsten deutschen Literaturpreis kämpfen. Nächste Woche sind wir wieder da – mit frischen Geschichten aus der Buchbranche. Habt ihr Hinweise, Fragen oder Feedback? Schreibt uns über die Kontaktdaten in den Shownotes. Bis nächste Woche!
Neuer Kommentar