Preisträger des Deutschen Verlagspreises ++ Neuer Vorsteher des Börsenvereins ++ Spiegel startet eigenen Literaturpreis

Shownotes

Die wichtigsten Themen diese Woche:

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00:00:00: Hallo und willkommen zur Nachlese in der 41. Kalenderwoche. Ich bin Jule Heer. Diese Woche stehen zwei große Themen im Fokus: Zum einen der Deutsche Verlagspreis, bei dem in diesem Jahr über 80 unabhängige Verlage ausgezeichnet werden. Zum anderen wurde ein neuer Vorsteher für den Börsenverein gewählt – Sebastian Guggolz übernimmt das Amt und startet seine Amtszeit direkt nach der Frankfurter Buchmesse. Dazu gibt es reichlich News aus der Branche.  Deutscher Verlagspreis  Mehr als 80 unabhängige Verlage erhalten in diesem Jahr den Deutschen Verlagspreis. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat die Gewinner:innen am 29. September bekanntgegeben, die feierliche Verleihung findet dann am 15. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt.  „Die kleinen und unabhängigen Verlage sind das Rückgrat unserer literarischen Vielfalt“, sagt Weimer – und genau das zeigt sich auch in der Bandbreite der ausgezeichneten Häuser. 80 Verlage bekommen ein Gütesiegel und jeweils 18.000 Euro Preisgeld, drei von ihnen dürfen sich sogar über einen Spitzenpreis von 50.000 Euro freuen. Wer das sein wird, bleibt bis zur Verleihung ein Geheimnis. Neu ist außerdem ein Nachhaltigkeitspreis, mit dem ein Verlag für umweltfreundliches und ressourcenschonendes Engagement mit 30.000 Euro ausgezeichnet wird.  Eine kleine Änderung gab‘s noch: Der M Books Verlag aus Weimar hat seine Bewerbung zurückgezogen, dafür rückt der Meiner Verlag aus Hamburg nach. Auf der Liste der Preisträger:innen stehen Namen wie Edition Nautilus, Reprodukt, Verbrecher Verlag, Wagenbach und viele mehr.  Die Jury legte Wert auf innovative Programme, hohe verlegerische Qualität und kulturelles Engagement, etwa bei der Leseförderung. Der Deutsche Verlagspreis wird seit 2019 gemeinsam mit der Kurt Wolff Stiftung und dem Börsenverein vergeben und bringt jedes Jahr spannende Leuchttürme der Branche ins Rampenlicht.  Mehr Infos und die komplette Liste findet ihr auf boersenblatt.net  Neuer Vorsteher gewählt  Sebastian Guggolz ist neuer Vorsteher des Börsenvereins. Bei der digitalen Hauptversammlung am 30. September gingen 258 von 401 Stimmen an den Berliner Verleger. Er folgt damit auf Karin Schmidt-Friderichs, die den Verband sechs Jahre lang geführt hat. Guggolz hat 2014 den Guggolz Verlag gegründet. Seit drei Jahren ist er bei S. Fischer außerdem für die Klassiker verantwortlich. Nun kommt das Amt als Vorsteher des Börsenvereins dazu. Seine dreijährige Amtszeit startet direkt nach der Frankfurter Buchmesse. Kurz nach seiner Wahl zeigte er sich überwältigt: „Ich freue mich wahnsinnig, ich weiß noch gar nicht, wohin mit meinen Gefühlen.“ Der 43-Jährige hat Kunstgeschichte, Germanistik und Volkskunde studiert. Guggolz war lange als Lektor tätig, bevor sich mit seinem Verlag selbstständig gemacht hat. Zudem engagiert er sich als Sprecher des Kuratoriums des Deutschen Literaturfonds. Unter anderem ist er für den Italo-Svevo-Preis verantwortlich. An einer Berliner Grundschule ist er außerdem seit vielen Jahre Lesepate.  Neben Guggolz haben die Mitglieder eine neue Schatzmeisterin gewählt: Katja Berger ist Geschäftsführerin der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland. Diese Buchhändler*innen sitzen wieder im Vorstand: Lucia Bornhofen von der Buchhandlung Bornhofen und Klaus Kowalke von Lessing und Kompanie. Aus dem Zwischenbuchhandel zieht Alyna Wnukowsky von Libri in den Vorstand ein.   Die beiden Vorsteher-Kandidaten Sebastian Guggolz und Stefan Könemann waren kurz vor der Wahl beim Mediacampus Frankfurt zu Gast und haben mit rund 140 Nachwuchskräften gesprochen. Dabei ging es um Themen wie politische Meinungsbildung und Künstliche Intelligenz.   Buchhandel  Schock für den Fantastic Store Mannheim: In der Nacht vom 22. auf den 23. September wurde beim Comicladen eingebrochen. Die Täter entwendeten Bargeld, wertvolle Tradingcards und seltene US-Comics – der Schaden liegt im fünfstelligen Bereich. Besonders bitter: Der Laden hatte keine Einbruchversicherung. Auf Facebook bittet das Team nun um Unterstützung durch Gutscheinkäufe, Besuche im Store und das Teilen ihrer Beiträge. Die Zukunft des beliebten Treffpunkts für Comic- und Manga-Fans ist ungewiss.  Verlage  Mit dem „Castle of KYSS“ startet Rowohlt zur Frankfurter Buchmesse eine immersive XR-Plattform für Romance-Fans. Ein virtueller Treffpunkt abseits von Social Media  – inklusive Buchclub, Lesungen und Meet-and-Greets. Autorin Marie Niehoff eröffnet das Ganze am 18. Oktober – dabei sein könnt ihr live vor Ort in Frankfurt oder digital. Auch auf der Messe selbst kann das Projekt am KYSS-Stand ausprobiert werden.  Im ersten Halbjahr 2025 ist der Umsatz mit E-Books am Publikumsmarkt um 2,4 % gestiegen – trotz rückläufiger Verkaufszahlen. Ursache für das Wachstum sind gestiegene Buchpreise. Auch die Zahl der Käufer:innen nahm leicht zu: rund 2,6 Millionen Menschen griffen zu digitalen Büchern. Der Umsatzanteil von E-Books am Gesamtmarkt liegt nun bei 8,4 %. Besonders gefragt bleibt Belletristik – trotz eines kleinen Rückgangs.  Literaturpreise  Ein neuer Name mischt ab November die Literaturpreis-Landschaft auf: Der „Spiegel“ startet seinen eigenen Buchpreis, den „Spiegel Buchpreis“. Im Fokus stehen belletristische Neuerscheinungen des Jahres – sowohl deutschsprachige Originale als auch Übersetzungen. Wir haben beim Spiegel für euch nachgefragt: Bewerbungen durch Verlage sind nicht möglich, der Preis ist auch nicht dotiert, aber die Nominierten und Gewinner:innen erhalten Aufmerksamkeit im „Spiegel“-Magazin und auf SPIEGEL.de.  Wie läuft der Preis ab? Eine siebenköpfige Jury, darunter Literaturkritiker:innen und Redakteur:innen der „Spiegel“-Literaturredaktion, wählt zunächst 20 Nominierte aus. Diese Top-20 wird am 8. Oktober bekanntgegeben. Ab dem 3. November wird täglich ein Titel gehighlightet, bevor die Top 3 dann in der Ausgabe 48/2025 des Spiegel-Magazins vorgestellt werden. Die Preisverleihung findet am 20. November im „Spiegel“-Haus in Hamburg statt. Unterstützt wird der Preis von genialokal.de und Media Control.  Zum dritten Mal werden am 18. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die #TikTok BookAwards vergeben. Die Shortlist ist jetzt bekannt: Kategorien sind u. a. #BookTok Autor:in, Creator:in, Verlag des Jahres, Indie-Buchhandlung & Bibliothek sowie beste Verfilmung. Die Jury wählte zunächst aus Longlists, anschließend entscheidet die Community – das Voting läuft vom 1. bis zum 8. Oktober. Die Preisverleihung ist öffentlich und kostenlos – wenn ihr dabei sein wollt: Sie findet auf der Frankfurter Buchmesse im Saal Harmonie statt. Erstmals kann sie auch live über TikTok verfolgt werden. Bietet sich ja auch irgendwie an.  Kurz notiert  Die Frohberg GmbH, eine Tochter der Mediengruppe Stein, steht unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Am 26. September wurde der Rechtsanwalt Mike Westkamp als Verwalter bestellt. Frohberg, 2021 von der Thieme Gruppe übernommen, bietet medizinische Fachliteratur und elektronische Informationen für über 370 Kliniken und Gesundheitsfachschulen an.  Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels startet im Oktober in den Schulen. Rund 600.000 Schüler:innen der sechsten Klassen nehmen jährlich teil. Eine wichtige Frist gibt es: Die Schulen müssen ihre Schulsieger:innen bis zum 15. Dezember melden, danach folgen regionale und landesweite Wettbewerbe bis zum großen Bundesfinale im Juni 2026. Vom 8. bis 10. Mai 2026 findet im Kurhaus Hinterzarten zum dritten Mal die Schwarzwald-Buchmesse „Blätterrauschen“ statt, bei der Bücher, Verlage und Autor:innen mit regionalem Bezug im Mittelpunkt stehen. Neu ist ein eigener Autorentag für Einzelautor:innen ohne Verlagsbeteiligung, außerdem wird wieder der regionale Buchpreis „Wälderliebling“ vergeben – inklusive Lesung auf dem Roten Sofa; die Anmeldung läuft bereits.  Stefanie Kern hat beim Arena Verlag die Programmleitung für die Zielgruppe 0–7 Jahre sowie die Bereiche Sachbuch und Beschäftigung übernommen. Sie folgt auf Isa-Maria Röhrig-Roth, die in den Ruhestand gegangen ist.  

HarperCollins hat die Übernahme des Manga-Verlagsgeschäfts von Crunchyroll in Deutschland und Frankreich abgeschlossen – erstmals ziehen damit Mangas ins Programm der Verlagsgruppe ein. : HarperCollins hat die Übernahme des Manga-Verlagsgeschäfts von Crunchyroll in Deutschland und Frankreich abgeschlossen – erstmals ziehen damit Mangas ins Programm der Verlagsgruppe ein. 

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